chenxi zhong
born in Chengdu, China
lives and works in Hamburg, Germany
2011- 15
2016-19
2021
2019-22
Xiamen university, Xiamen, China BA
University of Fine Arts, Hamburg, BA
Purchase College, New York, MFA
University of Fine Arts, Hamburg, MFA
english:The sculptural works of Chenxi Zhong speak a delicate and poetic language. The objects are indeed immobile, but witheach additional step, with the unfolding of a different perspective, they offer us more than what appears at first glance.Although immobile, they are not rigid. Playfully, motifs are taken up among themselves and carried forward.In the objects, we can recognize some figurative representations – individual details such as an ear and a stylized face,familiar, related forms. However, grouped around them are others that cannot be easily classified but are not unfamiliareither. It is a game of similarities, in which the different objects, situated in space and with all those who have access toit, are woven into a wonderful network. In his „Doctrine of the Similar,“ Walter Benjamin writes that the similarities wenotice daily around us represent only a fraction of those around us. „The similarities perceived with consciousness – e.g.,in faces – are, compared to the countless many similarities perceived unconsciously or not at all, like the vast underwaterblock of the iceberg compared to the small tip that can be seen protruding from the water.“ (Walter Benjamin in „Auraand Reflection“, 2016, p. 124). Found and hardly treated materials are draped and related to other planned, precisely andcarefully formed ones. However, the differently designed elements do not behave in competition with each other but arerather resolved in a gesture of flowing transitions into one another. Thus, the clearly recognizable figurative representati-ons serve as entry points for us, but they do not remain so clear, and the more we perceive the objects in their entirety, thefurther away, for example, the face moves from being just a face or the ear from being just an ear. The various elementsbehave more like different interlocutors, who have no fixed roles in the conversation, can support and repel each otherthrough their varying stimuli, to circle around and move forward together in their exchange. Benjamin further writes aboutsimilarity: „It flashes by, may perhaps be regained, but cannot be held like other perceptions. It offers itself to the eye asfleeting and transient as a constellation of stars.“ (ibid., p. 126). Thus, it is a constant emergence that conveys to us theexperience of similarity. Thematically, the works thus revolve around the question of the human, which repeatedly relatesto the objects around it. Whether with the hands giving form to the materials, the physical presence beside them, the ob-serving gaze... The works reveal a sensitive power of observation and an impressive eye for situations and constructionsof these encounters.
deutsch:Die bildhauerischen Arbeiten von Chenxi Zhong sprechen eine filigrane und poetische Sprache. Die Objekte sind zwarimmobil, doch mit jedem weiteren Schritt, mit der Entfaltung einer anderen Perspektive, halten sie für uns mehr bereit,als sich auf den ersten Blick zeigt. Obwohl immobil, sind sie doch nicht starr. Spielerisch werden untereinander Motiveaufgegriffen und weitergetragen.Wir können in den Objekten einige figürliche Darstellungen erkennen – einzelne Details wie zum Beispiel ein Ohr undein stilisiertes Gesicht, uns ganz vertraute, verwandte Formen. Drumherum gruppiert sind jedoch andere, die sich nichtso einfach zuordnen lassen, jedoch auch nicht fremd sind. Es ist ein Spiel mit Ähnlichkeiten, in dem die verschiedenenObjekte, situiert in den Raum und mit allen, die dazu Zutritt haben, zu einem wundervollen Geflecht gesponnen werden.In seiner „Lehre vom Ähnlichen“ schreibt Walter Benjamin, dass die von uns alltäglich um uns bemerkten Ähnlichkeitennur einen Bruchteil derer um uns herum darstellen würden. „Die mit Bewusstsein wahrgenommenen Ähnlichkeiten – z.B.in Gesichtern – sind verglichen mit den unzählig vielen unbewusst oder gar nicht wahrgenommenen Ähnlichkeiten wieder gewaltige unterseeische Block des Eisbergs im Vergleich zur kleinen Spitze, welche man aus dem Wasser ragensieht.“ (Walter Benjamin in „Aura und Reflexion“, 2016, S. 124). Aufgefundenes und kaum behandelte Materialien werdendrapiert und in Beziehung gesetzt zu wiederum geplanten, präzise und behutsam geformten anderen. Die verschieden-artig gestalteten Elemente verhalten sich zueinander jedoch nicht in Konkurrenz, sondern werden vielmehr in einer Gesteder ineinander fließenden Übergänge aufgelöst. So dienen uns die klar erkennbaren figürlichen Darstellungen als Ein-stiegspunkt, bleiben jedoch nicht konstant so eindeutig, und je mehr wir die Objekte in ihrer Gesamtheit wahrnehmen,desto weiter entfernt sich auch das Gesicht zum Beispiel davon, nur Gesicht oder das Ohr, nur Ohr zu sein. Die verschie-denen Elemente verhalten sich eher wie unterschiedliche Gesprächspartner, die in dem Gespräch keine festen Rollenhaben, sich durch ihre variierenden Anregungen stützen und voneinander abstoßen können, um sich zu umkreisen undmiteinander in ihrem Austausch weiterzubewegen. Etwas weiter schreibt Benjamin zur Ähnlichkeit: „Sie huscht vorbei,ist vielleicht wiederzugewinnen, aber kann nicht eigentlich wie andere Wahrnehmungen festgehalten werden. Sie bietetsich dem Auge ebenso flüchtig, vorübergehend wie eine Gestirnkonstellation.“ (ebenda, S. 126). So ist es ein konstantesEntstehen, was uns die Erfahrung von Ähnlichkeit vermittelt. Thematisch umkreisen die Arbeiten somit die Frage nachdem Menschlichen, welches sich zu den Objekten um sich herum immer wieder in Beziehung setzt. Ob mit den denMaterialien Form gebenden Händen, der körperlichen Präsenz neben ihnen, dem betrachtenden Blick... So offenbarendie Arbeiten eine feinfühlige Beobachtungsgabe und einen beeindruckenden Blick für Situationen und Konstruktionendieser Begegnungen.text: Marija Petrovic
selected exhibition
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HEIMAT 2. VERSUCH, Kunstraum Kröter, Kröter
Zebra's Trick and Mude Orchid, Westwendische Kunstverein, Gartow
Lost in Page, Solo Ausstellung Tom Reichstein Contemporary, Hamburg
Lass Das, Ich Hass Das, Kunstraum Tangente, Vasenthien
Friendly Good, Ishak Pasha Mosque, Thessaloniki GR
I Want To Believe, LoosenArt, Rom
Enter Art Fair, Kopenhagen
Soft Salat Day, KIWO Space, Pasadena USA
Nominees 2023 Arbeitsstipendium, Kunsthaus Hamburg, Hamburg
Glück für Sorgenkinder, BLOOM, Düsseldorf
Real Green Beatle, MOM Art Space, Hamburg
Nackt im Baumarkt, Tom Reichstein Contemporary, Hamburg
This Space Is Full Of Noises, Galerie Der HFBK, Hamburg
Enter the limelight, Raum für Sichtbarkeit, Berlin
Hiscox Kunstpreis Ausstellung, Hamburg
Sägen, Graben, Pflanzen, Nähren, Neu Barmbeker Apotheke, Hamburg
89. Herbstausstellung des Kunstvereins Hannover, Hannover
This Space Is Full Of Noises, Galerie Der HFBK, Hamburg
StART.up Stipendium, Claussen-Simon-Stiftung
Neustart-Plus Stipendium, Stiftungkunstfonds Bonn
HFBK Freundeskreis-Projektförderung Stipendium
Hiscox Kunst Preis lobende Erwähnung
Deutschland StipendiumDAAD Stipendium
Art School Alliance Stipendium
Karl H. Ditze Stiftung Leistungsstipendium